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12.09.2008

Depression und Diabetes Studie vergleicht medikamentöse und therapeutische Behandlung

Die Diagnose Diabetes zu verkraften fällt schwer.

Eine neue Studie, die unter anderen an der Uniklinik Köln durchgeführt wird, vergleicht eine bewährte medikamentöse Therapie mit einer speziell für Diabetespatienten angepassten Verhaltenstherapie. Interessierte Patienten aus dem Raum Köln können an der Studie teilnehmen. Die Diagnose Diabetes zu verkraften fällt schwer. Der Patient sieht sich damit konfrontiert, den Rest seines Lebens „krank“ zu sein, Medikamente einnehmen zu müssen und außerdem beim Essen und in der alltäglichen Lebensführung auf seine Krankheit achten zu müssen. „Mit der Diabetes-Erkrankung gehen Schwankungen des Blutzuckerspiegels einher, die auch die Stimmung der Betroffenen beeinträchtigen, einer von vielen Gründen, weshalb sie häufiger an Depressionen erkranken als stoffwechselgesunde Menschen“, erklärt PD Dr. Christian Albus von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Uniklinik Köln. Depression und Diabetes: ein Teufelskreis Kommen eine trübe Grundstimmung, Interesselosigkeit und Antriebsmangel hinzu, dann fällt es noch schwerer, regelmäßig den Blutzucker zu bestimmen und die Medikamente gemäß den Anordnungen des Arztes einzunehmen. Nicht zuletzt deswegen sind die Blutzuckerwerte von depressiven Diabetikern schlechter als die von nichtdepressiven Diabetikern. Auf Dauer führt damit eine Depression zu einer Verschlechterung der Blutzuckereinstellung, wodurch Folgeerkrankungen bei Menschen mit Diabetes und Depression insgesamt häufiger auftreten.

Die Studie

Obwohl das Problem schon lange bekannt ist und sehr viele Patienten betroffen sind, wurde die Wirksamkeit von Behandlungsverfahren für diese Patientengruppe bisher nur unzureichend wissenschaftlich untersucht. Diese Lücke will die groß angelegte Diabetes-Depressions-Studie (DAD-Studie) jetzt schließen. An der Uniklinik Köln werden zwei Behandlungsmöglichkeiten angeboten: entweder eine moderne medikamentöse Therapie oder eine verhaltenstherapeutische Vorgehensweise. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Diabetes-Depressions-Studie hat das Ziel, die Depressionen der Betroffenen zu verbessern oder zu heilen, die Belastungen durch den Diabetes zu verringern und die Lebensqualität zu erhöhen. Schließlich soll die Blutzuckereinstellung deutlich und anhaltend verbessert werden, um langfristigen Schäden und frühzeitigem Tod vorzubeugen. „Wir möchten mit diesem zusätzlichen Angebot Diabetikern mit Depressionen eine Chance eröffnen, mit ihrer Krankheit besser zu leben“, sagt PD Dr. Christian Albus.

Patienten können teilnehmen
Interessierte Patientinnen und Patienten aus dem Einzugsgebiet Köln, die seit mindestens einem Jahr an Diabetes leiden, seit einem halben Jahr insulinpflichtig sind und deren HbA1c („Blutzuckergedächtnis“) in den letzten neun Monaten höher als 7,5 Prozent lag, können noch an der Studie teilnehmen.

Informationen dazu gibt es
im DAD - Studienzentrum Köln
Telefonnummer (0221) 478-89314/ 89315
sowie auf der zentralen Studienhomepage www.dadstudie.de.

Für Rückfragen:
Sina Vogt
Leiterin Stabsstelle Kommunikation Uniklinik Köln
Telefon: 0221 478 5548
E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de