Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) - Fertigkeitentraining

Im Rahmen der dialektisch-behavioralen Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach Linehan (1996) ist neben einer ambulanten Einzelpsychotherapie die zeitgleiche Teilnahme am Fertigkeitentraining in der Gruppe vorgesehen. Die Gruppe findet ebenfalls ambulant statt und ist wie ein Workshop konzipiert. Das heißt, dass der Schwerpunkt auf dem Erlernen spezifischer Fertigkeiten liegt, die dann in der Einzeltherapie in die individuellen Verhaltens- und Problemanalysen integriert und konsequent im Alltag etabliert werden.

Die Fertigkeiten zielen darauf ab, Spannungszustände und interaktionelle Probleme angemessen zu bewältigen, um bisheriges, schädigendes oder dysfunktionales, nicht-zielführendes Verhalten reduzieren zu können. Die Fertigkeiten werden vier Bereichen zugeordnet, die die Module des Trainings bilden (Innere Achtsamkeit, Umgang mit Gefühlen, Zwischenmenschliche Beziehungen, Stresstoleranz).

  • Im Modul ‚Innere Achtsamkeit’ wird in Anlehnung an Prinzipien des Zen-Buddhismus gelernt, Ereignisse nicht-wertend wahrzunehmen und zu beschreiben und Handlungen bewusst teilnehmend auszuführen, um die Bewusstheit im Alltag und Steuerungsmöglichkeiten über sich selbst zu steigern.
  • Die ‚Zwischenmenschlichen Fertigkeiten’ zielen darauf ab, zur Initiierung und Pflege von Beziehungen zu befähigen. Besonders die Balance aus Selbstachtung sowie Durchsetzung eigener Wünsche, Ziele und Meinungen und dem Respekt vor dem Gegenüber und dessen Bedürfnissen wird im Sinne der Stabilisierung von Beziehungen fokussiert.
  • Das Modul ‚Umgang mit Gefühlen’ dient dem Aufbau von Kenntnissen über die Funktion von Gefühlen im Allgemeinen, der Fähigkeit eigene Gefühl wahrzunehmen, zu benennen, auszudrücken und in ihrer Bedeutung für das eigene Handeln zu verstehen. Die Fertigkeiten sollen ermöglichen, eigene Gefühle zu akzeptieren und in sie zu vertrauen, angenehme Gefühle vermehrt zu erleben, emotionale Verwundbarkeit zu reduzieren und emotionales Leiden loslassen zu können.
  • Bei der ‚Stresstoleranz’ geht es zunächst um die Entwicklung von Akzeptanz, in manchen Momenten im Stress zu sein, dann um die Entwicklung von Techniken, Stress und Krisen auszuhalten und zu bewältigen und Spannung auf nicht-schädigende Weise zu reduzieren.

Die Einrichtung eines individuellen „Notfallkoffers“ mit individuellen Hilfsmitteln zur Umsetzung der Stresstoleranz-Fertigkeiten dient ebenso wie das Mitsichführen von Memokarten, auf denen die hilfreichsten Fertigkeiten festgehalten sind, der längerfristigen Stabilisierung.

Terminabsprache

Sekretariat
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Ärztliche Leitung

Dr. Eun-Hae Kim
Dr. Hanna Kockler