AG Klinische Demenzforschung

Die AG Klinische Demenzforschung unter der Leitung von Prof. Frank Jessen beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der Früherkennung, Therapieentwicklung und Prävention der Alzheimer-Krankheit. Hierzu werden zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt, die unten beschrieben sind. Für die Umsetzung der Forschung betreibt die Arbeitsgruppe zusammen mit der Klinik für Neurologie und weiteren Partnern der Uniklinik Köln das interdisziplinäre Zentrum für Gedächtnisstörungen (ZfG) und das Kölner Alzheimer Präventionszentrum (KAP). Die methodischen Schwerpunkte der Arbeitsgruppen liegen in den Bereichen der klinisch-neuropsychologischen Forschung, der Bildgebung und der Durchführung klinischer Studien. Es bestehen enge Kooperationen mit der Sektion Molecular Neuropsychiatry (Leitung: Alfredo Ramirez) und der Arbeitsgruppe Altersdepression. Die Arbeitsgruppe ist ferner assoziiert an das Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Innerhalb Deutschlands, in Europa und international bestehen darüber hinaus zahlreiche Kooperationen, u.a. über das im Aufbau befindliche Deutsche Netzwerk Gedächtnisambulanzen und das European Alzheimer’s Disease Consortium (EADC).

Bachelor-, Master- und Promotionsarbeiten, wissenschaftliche Projekte

In der Arbeitsgruppe werden zahlreiche wissenschaftliche Projekte, Bachelor- sowie Masterarbeiten und Promotionen betreut. Konkrete Anfragen können an die leitende Psychologin des ZfG Ann-Katrin Schild (E-Mail ann-katrin.schild@uk-koeln.de) gerichtet werden.

Kooperationspartner
  • Uniklinik Köln
    • Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
      • Sektion Molekulare Neuropsychiatrie
      • AG Soziale Kognition
      • AG Prädiktion und Prävention psychischer Störungen
    • Abteilung Medizinische Psychologie
    • Abteilung Universitäre Altersmedizin (Innere Medizin II)
    • Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres)
    • Exzellenzcluster CECAD - Exzellent in Alternsforschung
    • Klinik und Poliklinik für Neurologie
    • Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
    • Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie
    • Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
    • Zentrum für Palliativmedizin
  • Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Universität zu Köln
  • Deutsche Sporthochschule Köln
  • Deutsches Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE e.V.)
  • Universitätsklinikum Bonn
    • Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie
    • Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
  • European Alzheimer’s Disease Consortium (EADC)
  • VUmc Alzheimer Centrum, Amsterdam
  • Fundació ACE, Barcelona
  • Institut d’Investigacions Biomediques August Pi I Sunyer (IDIBAPS), Barcelona
  • Department of Neurology, Xuan Wu Hospital of Capital Medical University, Beijing, China
  • Institut national de la santé et de la recherché médicale (Inserm), Université de Caen Basse-Normandie
  • Geneva University Neurocenter, Genf
  • Karolinska Institutet, Stockholm
  • NIHR Maudsley Biomedical Research Centre (BRC), King’s College, London

Forschungsprojekte

Projekte mit öff. Förderung

Prädiktion der Alzheimer-Demenz: Ethische, klinische, linguistische und rechtliche Aspekte des Paradigmenwechsels einer prädiktiven Medizin (in Kooperation mit dem Center for Life Ethics, Prof. Dr. Woopen)

Kurztitel: PreTAD
Fördereinrichtung: BMBF, Teil des Netzwerks ERA-NET NEURON
Dauer: 07/2021 – 12/2024
Projektleitung: Dr. Ayda Rostamzadeh
Projektkoordination: Michelle Gerards

Die prädiktive Medizin entwickelt sich auch im Bereich der Alzheimer-Erkrankung schnell weiter und es ist zu erwarten, dass Prädiktion für das Gesundheitswesen immer wesentlicher wird. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel in der Medizin ab, bei dem Diagnostik und Therapie durch Prädiktion und Prävention ergänzt oder sogar ersetzt wird. Dies führt neben verbesserten Möglichkeiten der medizinischen Versorgung, auch zu tiefgreifenden Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen, auf das Gesundheitssystem und auf unsere Gesellschaft. Mit dem Projekt PreTAD (Prädiktion der Alzheimer-Erkrankung: Ethische, klinische, linguistische und rechtliche Aspekte des Paradigmenwechsels zu einer prädiktiven Medizin)  erfasst ein interdisziplinäres Forschungsteam in Deutschland, Spanien und der Schweiz unterschiedliche Perspektiven und individuelle Bedürfnisse der Menschen in Bezug auf die Risikovorhersage der Alzheimer-Demenz  und ergründet die Auswirkungen des Paradigmenwechsels in der Medizin auf individueller, sprachlicher, rechtlicher und gesellschaftlicher Ebene. Durch die Neuerungen, die Prädiktionsmöglichkeiten mit sich bringen, werden beispielsweise gewohnte Annahmen über medizinische Abläufe und Begriffe (wie „Diagnose“) und die Verständnissicherung bei der Beratung auf die Probe gestellt. Auf der Basis der Projektergebnisse sollen Praxisempfehlungen für den Umgang mit den Möglichkeiten der prädiktiven Medizin für den Bereich der Alzheimer-Erkrankung gegeben werden.
Link zur Webseite: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/pretad-pradiktion-der-alzheimer-erkrankung-ethische-klinische-linguistische-und-rechtliche-16257.php

Altersdepression als Indikator für präklinische Alzheimer Krankheit

Kurztitel: ADIPA Studie
Fördereinrichtung: Manfred-Strohscheer-Stipendium der Hirnliga e.V. für Dr. rer. nat. Xiaochen Hu
Laufzeit: 08/2019 – 12/2023
Projektkoordination: Dr. rer. nat. Xiaochen Hu

Im Übergang von der präklinischen zur klinischen Phase der Alzheimer-Krankheit erleben Patienten häufig subjektive Beeinträchtigungen ihrer kognitiven Leistungen und zeigen auch depressive Symptome. Die Depression als Indikator der Krankheit ist jedoch bisher nicht etabliert. Ziel dieser Studie ist es, bei Patienten mit Altersdepression (Late-Life Depression, LLD) mittels PET-Bildgebung Tau-Aggregation im Gehirn zu visualisieren (Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin und dem FZ Jülich). Die klinischen Symptome und kognitiven Fähigkeiten, einschließlich des episodischen Gedächtnisses und der räumlichen Navigationsfähigkeit, sollen zwischen Patienten mit und ohne positive Tau-Pathologie verglichen werden. Ferner soll die mögliche Mediatorfunktion der Volumina von Subregionen des medialen Temporallappens mittels hochaufgelöstem 7T MRT (DZNE Bonn) untersucht werden.

Assoziation zwischen Vulnerabilität für Angst und Amyloid-Pathologie bei Patienten im Risikostadium der Alzheimer-Demenz

Projektkoordination: Dr. rer. nat. Xiaochen Hu

Studien zeigen, dass viele ältere Personen mit Gedächtnisstörungen eine erhöhte Ängstlichkeit aufweisen. Diese erhöhte Ängstlichkeit beschleunigt das Fortschreiten der Gedächtnisverschlechterung. Ob die Pathologie der Alzheimer-Krankheit eine erhöhte Ängstlichkeit bedingt, ist unbekannt. In dem Projekt werden Patienten in einem Risikostadium der Alzheimer-Demenz (MCI) mit und ohne Amyloid-Pathologie in Hinblick auf Angstverarbeitungsprozesse im medialen Temporallappens mittels hochaufgelöstem 7T MRT untersucht.

Apathie (Antriebslosigkeit) bei Alzheimer-Krankheit

Projektkoordination: Dr. rer. nat. Franziska Maier

Ein großes Alltagsproblem bei Patienten mit der Alzheimer-Krankheit ist Antriebs- und Motivationslosigkeit. Dieses als Apathie bezeichnete Phänomen hat negative Effekte auf den Krankheitsverlauf. Die Erforschung und Behandlung der Apathie ist daher ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Grundlage ist u.a. die multizentrische Apa-AD Studie (BMBF-gefördert), in der der Effekt von Bupropion auf Apathie bei der Alzheimer-Demenz untersucht wurde. Ferner beschäftigen wir uns mit dem Zusammenhang der emotionalen Apathie und der Störung der sozialen Wahrnehmung bei der Alzheimer-Krankheit.

Krankheitswahrnehmung bei Alzheimer-Krankheit

Projektkoordination: Dr. rer. nat. Franziska Maier

Ein besonderes Phänomen, das sich bei einigen Patienten mit der Alzheimer-Krankheit zeigt, ist, dass sie ihre Gedächtnisbeeinträchtigungen und die damit verbundenen Konsequenzen nicht wahrnehmen (Anosognosie). In dem Projekt werden basierend auf Amyloid-, Tau-, und FDG-PET Daten in Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin die Grundlagen der Anosognosie untersucht.

Versorgung junger Patienten mit Alzheimer-Krankheit

Projektkoordination: Dr. rer. nat. Franziska Maier

Die Versorgung derjenigen Patienten, die vor dem 65. Lebensjahr mit der Alzheimer-Krankheit diagnostiziert werden, bringt besondere Herausforderungen mit sich. Viele dieser jüngeren Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose noch berufstätig, haben jüngere Kinder zu versorgen oder sind selbst pflegende Angehörige ihrer Eltern. Mit neuen Versorgungskonzepten versuchen wir, dieser besonderen Patientengruppe kurz- und langfristig zu helfen.

Untersuchung zur kortikalen Dicke bei Teilnehmern der DELCODE-Studie

Projektkoordination: Dix Meiberth

In diesem Forschungsprojekt sollen Unterschiede der Kortexdicke bestimmter Gehirnregionen über verschiedene Stadien der Alzheimer-Krankheit hinweg untersucht werden. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Risikostadium der subjektiven kognitiven Störung. Hierbei werden konkret Zusammenhänge zwischen dem Syndrom, der Kortexdicke, spezifischen Liquorbiomarkern und kognitiven Maßen untersucht.

Neuropsychologische Forschung am ZfG

Projektkoordination: Dix Meiberth, Dr. Ann-Katrin Schild

Im Rahmen der aus den umfangreichen neuropsychologischen Assessments gewonnenen Daten werden verschiedene Forschungsfragen bearbeitet, z.B. zum Thema der Langzeitkonsolidierung, der Assoziation von Kognition und Biomarkern oder dem Zusammenhang von Schlaf, Kognition und Demenz.

Schild AK, Goereci Y, Scharfenberg D, Klein K, Lülling J, Meiberth D, Schweitzer F, Stürmer S, Zeyen P, Sahin D, Fink GR, Jessen F, Franke C, Onur OA, Kessler J, Warnke C, Maier F. Multidomain cognitive impairment in non-hospitalized patients with the post-COVID-19 syndrome: results from a prospective monocentric cohort. J Neurol. 2023 Mar;270(3):1215-1223. doi: 10.1007/s00415-022-11444-w. Epub 2022 Nov 23. PMID: 36422669; PMCID: PMC9686246.

Auswirkung der Antidementiva-Therapie auf die Kognition bei Patienten und Patientinnen mit einer klinischen Alzheimer-Diagnose mit und ohne post-mortem Alzheimer-Pathologie

Projektkoordination: Dr. Jurij Rosen

Zur Behandlung von Patienten und Patientinnen mit einer klinischen Alzheimer Diagnose sind Medikamente wie Acetylcholinesteraseinhibitoren und Memantin zugelassen („Antidementiva“). Jedoch ist bekannt, dass ein großer Teil dieser Patienten und Patientinnen nicht die typische Alzheimer-Pathologie aufweist und es ist unklar, ob auch diese Patienten und Patientinnen von einer Behandlung mit Antidementiva profitieren. In diesem Projekt sollen die kognitiven Verläufe der Patient*innen mit und ohne Alzheimer-Pathologie verglichen werden und untersucht werden, ob es Unterschiede im Ansprechen auf die Antidementiva gibt.

Zusammenhang zwischen der klinisch/neuropsychologischen Alzheimer-Diagnose und der post-mortem Alzheimer-Pathologie

Projektkoordination: Dr. Jurij Rosen

Bei Patienten und Patientinnen mit leichter kognitiver Störung oder Demenz ist die Untersuchung der zugrundeliegenden Ursache von entscheidender Bedeutung für die individuelle Betreuung und Behandlung. Bei Patienten und Patientinnen mit der Alzheimer-Krankheit haben Biomarker als Näherungswerte für die krankheitsverursachende Alzheimer-Pathologie an Bedeutung gewonnen, da ihr Vorhandensein eine Voraussetzung für Immuntherapien in klinischen Studien ist. Basierend auf Daten aus Gedächtnisambulanzen soll untersucht werden, wie hoch der Anteil kognitiv beeinträchtiger Patient und Patientinnen mit einer Alzheimer-Pathologie ist, die folglich von einer Immuntherapie profitieren könnten.

Psychotherapeutische und psychosoziale Interventionen für Patienten im Risikostadium der Alzheimer-Demenz

Projektkoordination: Dr. Ayda Rostamzadeh

Das Wissen um ein erhöhtes Risiko für eine Alzheimer-Demenz kann mit erheblichen psychischen und psychosozialen Belastungen einhergehen. Bislang gibt es keine individuellen, an die Bedürfnisse von Risikopersonen für die Alzheimer-Demenz angepassten psychotherapeutischen Programme, um negativen psychischen Auswirkungen präventiv entgegenzusteuern. Im Rahmen eines systematischen narrativen Reviews soll ein Überblick zur derzeitigen Datenlage zu psychotherapeutischen und psychosozialen Maßnahmen für Patienten im Risikostadium der Alzheimer-Demenz erstellt werden. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse sollen therapeutische Interventionen für Patienten entwickelt werden.

Fördereinrichtung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder (EXC 2030 - 390661388)

Dauer: 2023 - 2024
Projektleitung: Prof. Frank Jessen, Dr. Ayda Rostamzadeh
Projektkoordination: Lena Sannemann

Laut Ergebnissen einer großen deutschen Studie zur Ernährung machen Fettsäuren in Deutschland bei Männern 36% und bei Frauen 35% der Gesamtenergie aus. Fettsäuren können in gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren klassifiziert werden. Zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehören die Omega-6 und die Omega-3 Fettsäuren. Diese kommen in hohen Konzentrationen im Gehirn vor und unterstützen die Hirnfunktion. Während der möglicherweise schützende Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf das Gehirn bereits in einigen Studien untersucht wurde, ist über den Einfluss des Verhältnisses von Omega-6 zu Omega-3 noch wenig bekannt. Es gibt jedoch Vermutungen, dass ein solches Ungleichgewicht mit stark erhöhtem Omega-6-Anteil zu entzündungsfördernden Prozessen im Gehirn beiträgt, die das Risiko für neurodegenerative Prozesse erhöhen können. Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, ob durch eine zehnwöchige Ernährungsintervention, die aus einer Ernährungsberatung, der Bereitstellung von Lebensmitteln und einer Omega-3-Supplementierung besteht, eine Senkung des Omega-6/Omega-3-Verhältnisses erreicht werden kann. Gemessen wird das Verhältnis im Blutplasma anhand der Omega-6-Festtäure Arachidonsäure (ARA) und der Omega-3-Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA). Dies stellt den ersten Schritt dar, um in zukünftigen Studien den Einfluss von Ernährungsinterventionen auf das Demenzrisiko messen zu können. Untergeordnete Studienziele sind Analysen des Ernährungsverhaltens, der kognitiven Leistung, des Lebensstils und Wohlbefindens sowie (epi-)genetische Analysen.

„Stage 2“ als erste Manifestationsphase der Alzheimer-Krankheit – Analyse im Rahmen der DELCODE-Studie

Fördereinrichtung: DZNE?
Projektkoordination: Lena Sannemann, M.Sc.

Das National Institute on Aging und die Alzheimer’s Association (NIA-AA) hat 2018 erstmals die Übergangsphase („stage 2“) zwischen vollständiger Symptomfreiheit und leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) definiert, die auf Personen mit positiver Amyloid-Pathologie anwendbar ist. In diesem Stadium können subjektive kognitive Störungen (subjective cognitive decline, SCD), subtile objektive Verschlechterung der Gedächtnisleistung im Vergleich zur früheren Leistungsfähigkeit oder auch leichte Verhaltensänderungen auftreten. Ziel der Analyse ist es, die Häufigkeit, Ausprägung und Gruppierung der genannten Symptome in der Kohorte der DELCODE-Studie zu untersuchen.

Precision Medicine Platform In Neurodegenerative Disease

Kurztitel: PROMINENT
Fördereinrichtung: Innovative Health Initiative IHI (öffentlich-private Partnerschaft der Europäischen Kommission und Industrieverbänden)
Laufzeit: 05/2023 – 04/2028
Projektkoordination: Lena Sannemann

Ziel von PROMINENT ist es, eine digitale Plattform zu schaffen, die die Diagnose und die personalisierte Behandlung von Menschen mit Alzheimer und anderen Krankheiten verbessert. Die in der Plattform eingebetteten Analysewerkzeuge analysieren Daten aus verschiedenen Quellen, wie beispielsweise Patientenakten, und basieren auf künstlicher Intelligenz. Die Plattform kann dadurch die Diagnostik unterstützen und personalisierte, evidenzbasierte Vorschläge für die am besten geeigneten Methoden zur Behandlung des Patienten unterbreiten. Gleichzeitig wird die Plattform für Patienten und Angehörigen personalisierte, relevante und leicht verständliche Informationen über ihre Gehirngesundheit liefern. Zusätzlich wird es durch die Plattform einfacher, die Wirksamkeit von Behandlungen in der realen Welt zu beurteilen. Dies wird besonders wichtig sein, wenn krankheitsmodifizierende Behandlungen für die Alzheimer-Krankheit zugelassen und in der regulären klinischen Praxis eingesetzt werden.

Soziale Kognitionsfähigkeit

Projektkoordination: Dr. Ann-Katrin Schild

In dieser Studie erfassen wir im Rahmen der neuropsychologischen Diagnostik die soziale Kognitionsfähigkeit unserer Patienten anhand von zwei Testverfahren. Dabei geht es zum einen um das Erkennen von emotionalen Gesichtsausdrücken und zum anderen um die Fähigkeiten, sich in Gedanken, Absichten und Gefühle anderer Personen hineinversetzen zu können. Die soziale Kognitionsfähigkeit stellt im Bereich der Demenzdiagnostik noch keine etablierte Domäne dar. Studien zeigen jedoch, dass die Erfassung dieser Fähigkeiten neben bereits etablierten kognitiven Domänen wichtige (differential)diagnostische Informationen liefern kann.

Schild AK, Volk J, Scharfenberg D, Schuermann K, Meiberth D, Onur OA, Jessen F, Maier F. Social Cognition in Patients with Amnestic Mild Cognitive Impairment and Mild Dementia of the Alzheimer Type. J Alzheimers Dis. 2021;83(3):1173-1186. doi: 10.3233/JAD-201126. PMID: 34397409.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Ethical Framework for Predictive Diagnosis of Alzheimer’s Disease (in Kooperation mit dem CERES, Prof. Dr. Woopen)

Kurztitel: PreDADQoL
Fördereinrichtung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Teil des Netzwerks ERA-NET NEURON
Dauer: 06/2016 - 05/2021
Projektkoordination: Dr. Ayda Rostamzadeh

Rostamzadeh A, Schwegler C, Gil-Navarro S, Rosende-Roca M, Romotzky V, Ortega G, Canabate P, Moreno M, Schmitz-Luhn B, Boada M, Jessen F, Woopen C. Biomarker-Based Risk Prediction of Alzheimer's Disease Dementia in Mild Cognitive Impairment: Psychosocial, Ethical, and Legal Aspects. J Alzheimers Dis. 2021;80(2):601-617. doi: 10.3233/JAD-200484. PMID: 33554900.

Schwegler C., Schmitz-Luhn B., Romotzky V., Canabate P., Moreno M., Ortega G., Boada M., Jessen F., Woopen C., Rostamzadeh A. Predementia counseling: Informed decisionmaking and post-counselling reflection. GeroPsych (Bern). 2023; https://doi.org/10.1024/1662-9647/A000313.

Individuelle Risikoprofilierung zur Alzheimer- und Demenz-Prävention

Kurztitel: INSPIRATION
Laufzeit: 09/2019 – 01/2022
Projektkoordination: Lena Sannemann, Dr. Philip Zeyen

Im Rahmen der INSPIRATION-Studie wurden wissenschaftliche Erkenntnisse über die Häufigkeit und Verteilung der Risikofaktoren für Demenzerkrankungen in der Bevölkerung gesammelt. Anhand ausgewählter Fragebogen, einer neuropsychologischen Testung und Blutanalysen erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie ein persönliches Risikoprofil und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Empfehlungen zur Risikominimierung.

Brain Health Services: Erfassung des individuellen Demenzrisikos am Kölner Alzheimer Präventionszentrum.  Zeyen, P., Sannemann, L., Bohr, L., Escher, C., Müller, T., Ramírez, A., Rostamzadeh, A. & Jessen, F. (2023). Der Nervenarzt, 94(5), 392-399. doi: doi.org/10.1007/s00115-023-01451-1

Räumliche Navigation mithilfe einer virtuellen Navigationsaufgabe zur Untersuchung der Funktion des entorhinalen Kortex bei Patienten mit subjektiven kognitiven Störungen und Altersdepression

Kurztitel: NavEK
Projektzeitraum: 01/2019 – 12/2020
Projektkoordination: Prof. Dr. Frank Jessen, Promotionsprojekt Merve Alkan

Episodische Zukunftsvorstellung und intertemporales Entscheidungsverhalten in Risikostadien der Alzheimer-Demenz

Kurztitel: EFFA Studie (Entscheidungsfindungsfähigkeit im Alter)
Laufzeit: 01/2014 – 03/2018
Fördereinrichtung: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG
Projektkoordination: Dr. rer. nat. Xiaochen Hu

Hu X, Kleinschmidt H, Martin JA, Han Y, Thelen M, Meiberth D, Jessen F, Weber B. Front Hum Neurosci. 2017. Jan 5;10:663. doi: 10.3389/fnhum.2016.00663.

Europäische DNA-Bank zur Alzheimer-Erkrankung; Teilprojekt: Charakterisierung und Definition klinischer Phänotypen von MCI und AD

Kurztitel: EADB
Fördereinrichtung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektkoordination: Prof. Dr. Frank Jessen

Link zur Website: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/charakterisierung-und-definition-klinischer-phanotypen-von-mci-und-ad-sowie-definition-4645.php

Gesundheitskompetenz von Risikopersonen – Von der Information zum Handeln (RisKomp)

Kurztitel: RisKomp
Förderung: Robert Bosch Stiftung
Dauer: 01/2016-08/2019
Projektkoordination: Dr. Ayda Rostamzadeh

Health Literacy in Individuals at Risk for Alzheimer’s Dementia: A Systematic Review. Rostamzadeh, Ayda & Stapels, Julia & Haidl, Theresa & Seves, Mauro & Genske, Anna & Jünger, Saskia & Woopen, Christiane & Jessen, Frank. (2019). The journal of prevention of Alzheimer's disease. 7. 10.14283/jpad.2019.34.

Harzheim, L, Lorke, M, Rostamzadeh, A, Jessen, F, Woopen, C, Jünger, S. The Promotion of Health Literacy. GeroPsych (Bern). 2023. https://doi.org/10.1024/1662-9647/A000313.

MenDis-CHD II – Kölner Kompetenznetzwerk aus Praxis und Forschung – Ein interdisziplinäres, lernendes Netzwerk für eine bessere Versorgung von Patientinnen und Patienten in Köln

Kurztitel: (CoRe-Net II, Teilprojekt: MenDis-CHD II)
Fördereinrichtung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Förderzeitraum: 05/2020 - 1004/2023
Projektkoordination: Lena Sannemann

Link zur Website: https://www.core-net.uni-koeln.de/mendis-chd-ii/

Effects of a Primary Care-Based Intervention on the Identification and Management of Patients with Coronary Heart Disease and Mental or Cognitive Comorbidity—A Study Protocol.  Sannemann L, Bach L, Hower KI, Ihle P, Keller K, Leikert C, Leminski C, Meixner A, Meyer I, Nordmeyer L, et al. International Journal of Environmental Research and Public Health. 2023; 20(10):5814. https://doi.org/10.3390/ijerph20105814.

Multizentrische, randomisierte Superioritätsstudie zum Vergleich der Auswirkungen einer 8-wöchigen achtsamkeitsbasierten Intervention gegenüber einem Gesundheitserziehungsprogramm für geistige Gesundheit und Wohlbefinden bei Individuen mit subjektivem kognitivem Abbau

Kurztitel: SCD-Well
Fördereinrichtung: EU-gefördertes Projekt im Rahmen des Calls Horizon 2020
Laufzeit: 01/2016 – 12/2020
Projektkoordination: Dr. Ann-Katrin Schild

Link zur Website: https://silversantestudy.eu/germanyhome/

Whitfield T, Demnitz-King H, Schlosser M, Barnhofer T, Frison E, Coll-Padros N, Dautricourt S, Requier F, Delarue M, Gonneaud J, Klimecki OM, Lutz A, Paly L, Salmon E, Schild AK, Walker Z, Jessen F, Chételat G, Collette F, Wirth M, Marchant NL; Medit-Ageing Research Group. Effects of a mindfulness-based versus a health self-management intervention on objective cognitive performance in older adults with subjective cognitive decline (SCD): a secondary analysis of the SCD-Well randomized controlled trial. Alzheimers Res Ther. 2022 Sep 6;14(1):125. doi: 10.1186/s13195-022-01057-w. PMID: 36068621; PMCID: PMC9446839.

Marchant NL, Barnhofer T, Coueron R, Wirth M, Lutz A, Arenaza-Urquijo EM, Collette F, Poisnel G, Demnitz-King H, Schild AK, Coll-Padros N, Delphin-Combe F, Whitfield T, Schlosser M, Gonneaud J, Asselineau J, Walker Z, Krolak-Salmon P, Molinuevo JL, Frison E, Chételat G, Jessen F, Klimecki OM; The Medit-Ageing Research Group. Effects of a Mindfulness-Based Intervention versus Health Self-Management on Subclinical Anxiety in Older Adults with Subjective Cognitive Decline: The SCD-Well Randomized Superiority Trial. Psychother Psychosom. 2021;90(5):341-350. doi: 10.1159/000515669. Epub 2021 Apr 19. PMID: 33873195.

Marchant NL, Barnhofer T, Klimecki OM, Poisnel G, Lutz A, Arenaza-Urquijo E, Collette F, Wirth M, Schild AK, Coll-Padros N, et al.. The SCD-Well randomized controlled trial: Effects of a mindfulness-based intervention versus health education on mental health in patients with subjective cognitive decline (SCD).  Alzheimers Dement (N Y). 2018;4:737–45.

Subjektive kognitive Beeinträchtigung im Rahmen der präklinischen Alzheimer Erkrankung: Europäische Initiative zur Harmonisierung und zur Entwicklung einer Lebensstil-basierten Präventionsstrategie

Kurztitel: Euro-SCD
Fördereinrichtung: EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research (JPND)
Förderzeitraum: 2015-2019
Projektkoordination: Dr. Ann-Katrin Schild

Link zur Website: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/euro-scd-4809.php

Prevalence of abnormal Alzheimer's disease biomarkers in patients with subjective cognitive decline: cross-sectional comparison of three European memory clinic samples. Wolfsgruber S, Molinuevo JL, Wagner M, Teunissen CE, Rami L, Coll-Padrós N, Bouwman FH, Slot RER, Wesselman LMP, Peters O, Luther K, Buerger K, Priller J, Laske C, Teipel S, Spottke A, Heneka MT, Düzel E, Drzezga A, Wiltfang J, Sikkes SAM, van der Flier WM, Jessen F; Euro-SCD working group. Alzheimers Res Ther. 2019 Jan 17;11(1):8. doi: 10.1186/s13195-018-0463-y.

Wishes and preferences for an online lifestyle program for brain health-A mixed methods study. Wesselman LMP, Schild AK, Coll-Padros N, van der Borg WE, Meurs JHP, Hooghiemstra AM, Slot RER, Sannemann L, Rami L, Molinuevo JL, Bouwman FH, Jessen F, van der Flier WM, Sikkes SAM; Euro-SCD working group. Alzheimers Dement (N Y). 2018 Apr 9;4:141-149. doi: 10.1016/j.trci.2018.03.003.

Wishes and preferences for an online lifestyle program for brain health-A mixed methods study. Wesselman, L.M.P., Schild, A.K., Hooghiemstra, A.M. et al. J Prev Alzheimers Dis (2020). doi.org/10.14283/jpad.2020.9.

Univ.-Prof. Dr.--Jessen-Frank
Univ.-Prof. Dr. Frank Jessen

Leiter der AG Klinische Demenzforschung

Sekretariat: Bettina Falkenstein

Das Team

  • Lara Bohr, M. Sc.
  • Michelle Gerards
  • Dr. rer. nat. Xiaochen Hu
  • Dr. rer. nat. Franziska Maier, Dipl.-Psych.
  • Dix Meiberth, M.Sc.
  • Dr. Ayda Rostamzadeh
  • Lena Sannemann, M. Sc.
  • Dr. phil. Ann-Katrin Schild
  • Dr. Sophie Stürmer
  • Manuela Thelen, Dipl.-Biol.
  • Dr. Philip Zeyen