Daniel Scharfenberg, Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Medizinische Psychologie | Neuropsychologie & Gender Studies der Uniklinik Köln, ist auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropsychologie mit dem Nachwuchspreis 2023 geehrt worden. Er erhielt den mit 500 Euro dotierten Preis für seine Masterarbeit mit dem Titel „Neuropsychologische Charakterisierung von Patientinnen und Patienten mit dem post-COVID-Syndrom", die er unter Dr. Ann-Katrin Schild am Zentrum für Gedächtnisstörungen in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie verfasst hat.
Ziel der Arbeit war es, ein neuropsychologisches Profil von Patientinnen und Patienten zu erstellen, die nach einer milden bis moderaten COVID-19-Erkrankung von anhaltenden Defiziten der kognitiven Leistungsfähigkeit berichteten. Auf Grundlage von ausführlichen neuropsychologischen Untersuchungen mit den Betroffenen identifiziert die Arbeit Schwerpunkte kognitiver Defizite und analysiert Beziehungen zu anderen vor allem psychologischen Symptomen, zum Beispiel depressiven Symptomen oder Fatigue. Zudem führt sie als Ergänzung zu neurologischen Mechanismen eine psychologische Erklärung für die Entstehung und Aufrechterhaltung kognitiver und psychologischer Symptome des post-COVID-Syndroms auf Grundlage einer Netzwerktheorie ein.
Die Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis kognitiver und psychologischer Symptome im Rahmen des sogenannten post-COVID-Syndroms speziell bei Betroffenen bei, die während der akuten Erkrankung keinen schweren Verlauf erlebten und doch unter langanhaltenden Symptomen leiden.